Jiří Pelikán

italienisch-tschechischer Journalist und Politiker; für die ital. Sozialisten (PSI) Abgeordneter im Europäischen Parlament (EP) 1979-1989; Mitglied des tschechoslow. Parlaments 1948-1953 und 1964-1969; 1968 stellv. Vors. der Volkskammer der Bundesversammlung der ČSSR; 1963 Generaldirektor des ČSFR-Fernsehens; Berater Alexander Dubčeks; lebte ab 1969 in Italien

* 7. Februar 1923 Olomouc/Mähren

† 26. Juni 1999 Rom

Herkunft

Jiří Pelikán stammte aus Mähren. Noch als Schüler schloss er sich 1939 der illegalen KP an. 1940 wurde er von der Gestapo verhaftet, konnte aber entkommen und untertauchen. Die Eltern wurden als Geiseln festgenommen, die Mutter kam in einem Konzentrationslager um.

Ausbildung

Nach Kriegsende studierte P. an der Prager Karls-Universität Politische Wissenschaften.

Wirken

1947-1949 und noch einmal 1952-1953 arbeitete P. im Prager Regionalkomitee der KP mit. 1949-1952 war er Funktionär im ZK der KP und anschließend leitend in der Kommunistischen Jugendorganisation engagiert (1954-1963). 1953-1963 führte P. den Vorsitz des kommunistisch bestimmten Internationalen Studentenbundes. Im westlichen Ausland stand er im Ruf eines besonders erfolgreichen KP-Agenten. Eine Zäsur in seiner politischen Überzeugung bedeutete nach eigenem Bekunden der Slansky-Prozess, der 1952 mit der Hinrichtung des ehemaligen KP-Generalsekretärs geendet hatte. 1961 wurde P. in der ČSFR als angebliches Mitglied einer "jugoslawischen Revisionistengruppe" verhört und gemaßregelt.

1963 zum Generaldirektor des ČSFR-Fernsehens berufen, zählte ...